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1950/2 - Tagesberichte Joachim Dübler 1. April 1950 bis 22. Juli 1950
Item 17
Transcription: item 17 ... gewesen, Friedes und Herr Zropf waren auch da. Es sind heute ungeheure Massen (50000) FDJler in Berlin. Da sie freie Fahrt haben, sind alle Verkehrsmittel überfüllt u. für die Zivilisten ist kaum noch Platz. Soweit das Auge reicht, ist alles blau. Da ihnen das Betreten des W.-Sektors verboten ist, stauen sie sich an den Sektorgrenzen und gucken sehnsüchtig und staunend in den Westsektor. Doch Volkspolizei hält sie zurück. Trotz der Absperrung ist es doch einer ganzen Reihe gelungen in Zivilkleidung in die W.-Sektoren zu schlüpfen. Man erkennt sie an ihrem Dialekt. Sonntag, d. 28. Mai 1950. Heute ist Pfingsten und das große "Deuschlandtreffen der Jugend in Berlin soll starten. Am Vormittag bin ich wie- der auf Erkundigung ausgezogen. In der Schönhauser Allee, Dan= ziger Str. und ... stehen die F.D.Jler im Regen u. Wind. Nach dem Mittagsbrot war ich nochmals im Ostsek- tor, die meisten F.D.Jler befinden sich auf den Demon= strationsplätzen. An den Grenzen ist alles ruhig. Am Nach= mittag kamen Schulzes und wir haben erzählt. Dann waren die Tanten Agnes, Else und Erna unten und nach dem Abend= brot wir oben. Es war recht gemütlich. Um ½ 11 Uhr gingen sie wieder. Montag, d. 29. Mai 1950 Am Vormittag war Mutti mit Tante Erna in der Kir- che. Ich habe bei uns allerhand repariert u. Kartoffeln geschält und bin dan spazieren gegangen. Nach dem Mittagbrot habe ich gelesen und bin mit Mutti von 6 - 8 Uhr im "Prinzenpalast" gewesen, wo wir uns "Die wund= derschöne Galathe" angesehen haben. Nach dem Abendbrot sind wir bald schlafen gegangen. Dienstag, d. 30.Mai 1950 Nun ist Pfingsten wieder vorbei. Bis um 9 Uhr ha= be ich im Bett gelesen. Dann bin ich aufgestanden und woll=
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1950/2 - Tagesberichte Joachim Dübler 1. April 1950 bis 22. Juli 1950
Item 16
Transcription: item 16 Mittwoch, d. 24. Mai. Vormittag war ich zur Schule. Mutti war zu Hause und hat am Vormittag den Korridor u. die Toilette großreine gemacht und wollte vom Amtsgericht unser Stammbuch haben, hat es a= ber nicht bekommen. Als ich nach Hause kam, haben wir gegessen und anschließend die Küche großreine gemacht, Decken ab= gefegt, Möbel abgeseift usw. Als wir fertig waren, habe ich noch ein= geholt. Vor dem Abendbrot haben wir noch unsere Gardinen vom Boden geholt. Nach dem Abendbrot habe ich noch meine Hose gebügelt und dann sind wir zu Friedes raufgegangen. Tante Emma aus Amerika hat heute geschrieben. Donnerstag, d. 25. Mai. Vormittag Schule. Bis Mutti kam, habe ich Zeitung ge= lesen, Kartoffeln gekocht u. geschrieben. Am Nachmittag kam Eri= ka und brachte unsere Bücher. Als Mutti gegen ½ 5 Uhr kam, haben wir gegessen und Kaffee getrunken. Anschließend haben wir mit Erika Gardinen angemacht. Um ½ 11 Uhr ha= be ich sie tur Bahn gebracht. Freitag, d. 26. Mai Heute ist der letzte Schultag. Nach der dritten Stunde fiel der Unterricht aus. Bis Mutti kam, habe ich gelesen und Mittagbrot gekocht. Nach dem Essen haben wir Teppich geklopft. Nach dem Abendbrot haben wir Kuchen gebacken. Heute sind die ersten F. D. ... in Ostberlin eingetroffen in vol= ler Uniform. Das Betreten des Westsektors ist ihnen verboten u. kein ... darf den Westsektor betreten, ehe es nicht nach F.D. ... durchsucht und diese rausgeholt worden sind. Sonnabend, der 27. Mai. Heute ist der erste Ferientag. Am Vormittag habe ich unser Zimmer sauber gemacht und war einholen. Nach dem Essen habe ich eine Erkundungsfahrt in den Ostsektor unter= nommen. Bernauer-Str. - Alex. - Schönhauser Allee u. zurück. Als ich nach Hause kam, haben wir Kaffee getrunken und danach gebadet. Nach dem Abendbrot sind wir bis ½ 1 Uhr bei Kor=
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1950/2 - Tagesberichte Joachim Dübler 1. April 1950 bis 22. Juli 1950
Item 15
Transcription: item 15 wieder kam, haben wir unser Zimmer "großreine" gemacht, Bet- ten auseinander genommen, geklopft und bezogen, alles abge- rückt, und was sonst noch alles dazu gehört. Es war schreck- lich. Zwischendurch kam Ruth auf einen Sprung mit rein u. hat uns für morgen zu Schulzes nach Treptow eingeladen. Herr Renker soll auch da. Bis um ½ 10 Uhr haben wir sauber ge= macht. Dann haben wir Abendbrot gegessen und anschließend noch gebadet. Mutti hat danach Strümpfe gestopft. Sonntag, d. 21. Mai 1950. Am Vormittag habe ich Zeitung gelesen, Schularbeiten ge= macht und Schuhe geputzt. Nach dem Essen haben wir uns fertig gemacht und sind zu Schulzes gefahren. Dort haben wir Kaffee getrunken und sind dann mit Tante Gertrud und Schul= zes in ein Lokal gegangen, wo Kaschubecks, Tante ... mit Re= nate, Onkel Rudolf u. Reiner u. Herr Renker auf uns warteten. Dann wurde den ganzen Nachmittag dämlich gequatscht. Zwi= schendurch bin ich mit Erika u. Renate auf den Rumel gegan= gen. Der ganze Tag war durcheinander und verquer. Um ½ 11 Uhr waren wir zu Hause. Montag, d. 22. Mai 1950. Vormittag Schule. Die letzte Stunde habe ich Tennis ge= spielt. Nachdem wir gegessen hatten, habe ich ein kleines Mittagsschläfchen gehabt und anschließend habe ich Schularbei= ten gemacht und gelesen. Nach dem Abendbrot habe ich von Tante Anna weitere 30 ... Kartoffeln geholt. Mut= ti hat inzwischen auf dem Boden Gardienen gespannt. Um ½ 11 Uhr bin ich schlafen gegangen. Dienstag,d.23.Mai 50. Vormittag wie üblich. Bis Mutti kam habe ich ge= lesen und Kartoffeln gekocht. Nach dem Essen habe ich Schularbeiten gemacht und war einholen. Onkel Bruno hat heute aus Bad Liebenstein geschrieben. Abends habe ich mit Mutti auf dem Boden Gardinen gespannt und nach dem Abendbrot habe ich gelesen.
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1949 - Taschenkalender mit Tagebucheinträgen von Joachim Dübler
Item 7
Transcription: Sonntag 9 Vormittags habe ich Kaschubecks 1/ Pikchen von Speck hingebracht. 6 Kohlen bekommen. Mittags haben wir Hefe- klöße an Pfirsischen gegessen. Nachmittags hat Mutti gestopft zbd ich habe ... gemacht. 1/2 10 Uhr ins Bett gegangen. Montag 10 Schon um 8 Ur aufgestanden u. Eis holen gegangen. Heute Erwins Holz geholt. Dann Mittagessn u. zur Schule gef. Anschl. war ich in Friedens u habe Kerzen bestellt. Mutti kam um 1/2 9 Uhr. P ... u. Fr. Hoffmann u Walthers aus ... ...bezahlt.
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Geschichte von Max Bindel
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Description: Die Autorin Irene Bindel, geboren 1938 in Berlin als Tochter einer christlichen Mutter und eines jüdischen Vaters, ist eine der letzten aktiven Berliner Zeitzeuginnen des Zweiten Weltkriegs. In ihrem Buch „Wassermilch und Spitzenwein“ erzählt sie, basierend auf den Tagebüchern ihrer Mutter aus der NS-Zeit, die Geschichte ihrer Familie und spannt dabei einen Bogen von über 100 Jahren bis in die 1970er Jahre. Die hier gezeigten Unterlagen stammen aus dem Nachlass von Irene Bindels Mutter Andrea Bindel, geb. Reich, und betreffen vor allem ihren Vater Max (genannt Luxel) Bindel. Sie umfassen Schriftstücke aus den Jahren 1945 bis 1950, die im Zusammenhang mit der Vorbereitung eines Entschädigungsantrags standen: Suchmeldungen nach dem verschollenen Max Bindel, kirchliche Schriftstücke, einen Brief seiner Schwester an Andrea Bindel, in dem sie die Aussage ihres Bruders Max Bindel, dass er sich einer Widerstandsbewegung angeschlossen hatte, bestätigte, sowie Gefängnis-Dokumente. Max Bindel und Andrea Reich lernten sich in Berlin beim Tanzen kennen. Max war Jude und Andrea Christin. 1933 heirateten sie standesamtlich – ein Schritt, der in der Zeit des Nationalsozialismus nicht einfach war, da ihre Ehe als sogenannte „Mischehe“ galt. Begrüßt wurden sie vom Standesbeamten mit einem „Heil Hitler“-Gruß und den Worten: „Ich muss Sie ja leider trauen“. Ein Jahr später folgte die kirchliche Trauung im Berliner Prenzlauer Berg in der ehemaligen Messiaskapelle durch Pfarrer Burgstahler. Max Bindel trat hierfür zum Christentum über. Er war überzeugt, dass er Christ werden müsse, um seine Frau zu schützen. In den darauffolgenden Jahren wurde den Eheleuten die deutsche Staatsangehörigkeit entzogen – sie galten fortan als staatenlos. Ab 1939 tauchte Max Bindel unter. Von da an sah er seine Frau und seine Tochter Irene nur noch selten und an geheimen Orten. Unter großer Gefahr und auch mit Hilfe der Sozialfürsorgerin Margarete Meusel aus Berlin Zehlendorf versorgte Andrea Bindel ihren Mann mit Geld, Essen und Kleidung. Er war Teil einer kleinen Widerstandsgruppe, allerdings hatte seine Frau keine weiteren Informationen darüber. 1941 wurde Max Bindel verhaftet und ins Strafgefängnis Berlin Moabit und danach 1943 ins Strafgefängnis Berlin-Plötzensee gebracht. Zum Kriegsende verliert sich seine Spur. Nach Kriegsende suchte Andrea Bindel mit aller Kraft und auf verschiedenen Wegen nach ihrem Ehemann – jedoch ohne Erfolg. Er wurde für tot erklärt. Entschädigungsanträge wurden abgelehnt, der Grund dafür lautete, der ursächliche Zusammenhang seines mutmaßlichen Todes mit der Verfolgung sei nicht erwiesen.
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Erwin Daugs Briefe aus der amerikanischen Kriegsgefangenschaft
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Description: Erwin Daugs (vermutlich 1927-2002) schrieb seiner Frau Ursula (vermutlich 1928-2015) und seine Tochter Monika aus der amerikanischen Kriegsgefangenschaft in Oberursel im Taunus Briefe. Die Familie war bis 1945 evakuiert und kam dann nach Petershagen. 1948 kam Erwin Daugs aus der Gefangenschaft zurück. Ein gemaltes Bild von seiner Tochter Monika (09.06.1941-20.02.2025) ist noch erhalten. Auf dem Foto sind Mutter und Tochter Monika (4 Jahre) zu sehen.
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"...wünscht man sich mit allen Fasern seines Herzens Frau und Kind herbei" - Briefe aus Kriegsgefangenschaft und dem Berlin der Nachkriegszeit von Heinz Conrad an seine Frau Hanni in Bockum-Hövel
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Description: Die Beiträgerin Christa Zimmermann erzählt: "Mein Vater Heinz Conrad wurde 1912 geboren. Er war Kriegsgefangener bei den Engländern bei Münster und hat dort auch meine Mutter kennengelernt. Die Mutter hat mich Ende 1946 bekommen, in Bockum-Hövel, auf dem Land. Ein kalter, schneereicher Winter. Meine Mutter lebte mit mir als Baby bei ihren Eltern, die um zwei im Krieg gefallene Söhne trauerten. Es gab keine Babysachen, keinen Kinderwagen, nicht genug zu essen. Dann wurde meine Mutter sofort wieder schwanger, mein Bruder kam zur Welt. Noch mehr Not. Mein Vater mußte nach dem Ende der Kriegsgefangenschaft zurück ins zerbombte Berlin, zu seiner alten Mutter. Auch er hatte seinen jungen Bruder im Krieg verloren. In Berlin gab es keinen Wohnraum für die jetzt vierköpfige Familie, alles war zerbombt. Dann kam die Blockade der drei Westsektoren Berlins durch die Sowjetunion von Juni 1948 bis Mai 1949. Reisen nach Berlin wurde fast unmöglich. Meine geschwächte Mutter konnte unmöglich mit zwei Babys ohne Kinderwagen (die gab es nirgends), ohne Babynahrung, ohne Hilfe diese gefährliche Zugfahrt mit mehrmals Umsteigen, Zugausfällen, endlosen Kontrollen etc. bewältigen. So blieben den Eltern nur sehnsuchtsvolle Briefe (es sind an die 40 Briefe). Dann schafften sie eine Übersiedlung nach Berlin. Sie mußten zu Viert bei der Mutter meines Vaters in einem einzigen Zimmer unterkommen. Das gab bald enorme Schwierigkeiten in so großer Enge und knappen Lebensmitteln, so dass meine Mutter nach kurzer Zeit Hals über Kopf mit den zwei Kleinkindern in gefährlicher Flucht durch mehrere Grenzen zurück zu ihren Eltern nach Bockum-Hövel unternahm und dort Zuflucht fand. Es war eine dramatische Zeit voller Leid und Entbehrungen, heute kaum vorstellbar. Ich hatte ganz tolle, liebevolle Eltern!" Folgende Dokumente sind in dieser Geschichte zu finden: 1. Briefe: sechs Briefe von Heinz Conrad aus dem Zeitraum September bis Oktober 1947 aus dem Entlassungslager Münster und aus Berlin an seine Frau Johanna Conrad in Bockum-Hövel – Kriegsgefangenenpost und Heimkehr, er wartet auf den Transport nach Berlin mit tausenden Heimkehrern. Berichte aus Berlin über die Lebensumstände und die Preise (ein Brot kostet 33 Mark; ein Pfund Zucker 80 Mark; ein Pfund Butter 230 Mark – alles Schwarzmarktpreise). 2. Haushaltsbuch / Kontobuch – Heinz Conrad notiert von 1947 bis April 1950 Einnahmen und Ausgaben 3. Lieder 4. Einfacher Rundreise-Interzonen Paß von Heinz Conrad (Single round trip interzonal pass / laisser-passer interzone). - In der Nachkriegszeit konnte die kleine Christa von der Kinderhilfe des Schweizerischen Roten Kreuzes profitieren (vgl. Bernd Haunfelder: Kinderzüge in die Schweiz. Die Deutschlandhilfe des Schweizerischen Roten Kreuzes 1946-1956, Münster : Aschendorff, 2007), sie erzählt: "Berliner Kinder, z. T. unterernährt, fuhren für 3-4 Monate zu Schweizer Familien aufs Land und wurden gesund gepäppelt. Auch ich war so ein 'Schweizer Kind', auf einem Bauernhof in Moudon. Wurde dort bestens ernährt und hatte Freiheit ohne Ende zwischen Kühen und Schlachtefest… Ich kam mit Geschenken im Koffer heim. Auch dies ist ein umfassendes Thema der Nachkriegsjahre."
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Tagebuch von Elsbeth Werner (01.1945-05.1945)
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Description: Das Tagebuch beschreibt die Situation der Familie Werner von Januar 1945 bis Mai 1945. Walter Werner war Ingenieur und verantwortlich für die Eisenbahnstrecke zwischen Plauen und Nürnberg. Durch einen Unfall als Kind war er nicht wehrtauglich. Sein Amtssitz war Plauen, wo die Familie im Bahnhof eine Dienstwohnung bewohnte. Bei Fliegeralarm hatte die Familie zusammen mit den Reisenden, die sich im Bahnhof/Zügen aufhielten, im Keller des Bahnhofs Schutz gesucht. Dies war für die Kinder belastend. Daher sorgte Walter Werner dafür, dass seine Frau und die beiden Kinder in einem Bahnhofswärterhaus an der Bahnstrecke bei einer Frau und ihren Kindern unterkommen konnten. Nach dem Krieg ist die Familie mehrfach umgezogen: Gutenfürst (Krebes) Zwergenschule für Tochter Helga (*1938), Reichenbach 1949 und letztendlich Berlin-Lichtenberg/Schöneweide 1955. Walter Werner hat nach dem Krieg unter anderem für Russen Reparaturen z.B. an Radios vorgenommen. Die Soldaten konnten mit D-Mark nichts anfangen und bezahlten auch für Kleinigkeiten 100 D-Mark.
Enrichments (2,416 Items)
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