Fahrten-/Tagebuch Willi Krüger
Willi Krüger aus Berlin-Rixdorf wurde im August 1939 im Alter von 36 Jahren eingezogen und während des Krieges als Kraftfahrer eingesetzt. Das hier gezeigte Dokument beginnt mit dem Eintrag der geleisteten Fahrten zwischen 1939 und 1945. Im Mai 1945 befindet er sich gerade auf heute tschechischem Gebiet. Er schildert nun ausführlicher im Fahrtenbuch, wie er versucht, sich zu den amerikanischen Truppen durchzuschlagen, was allerdings misslingt. Er gerät in russische Kriegsgefangenschaft und beschreibt die Fahrt ins Lager und die dortige Zeit. Im August 1946 wird er arbeitsunfähig und kommt im Anschluss ins Lazarett. Im Oktober wird er mit sieben anderen Gefangenen im Zug nach Deutschland geschickt. Am 16.11.1946 schreibt er: 'Der schönste Tag meines Lebens, ich bin wieder frei und fahre nach Berlin. Es ist nicht denkbar, aber doch Wirklichkeit, keine Bewachung mehr.' Noch am selben Tag beschreibt er seine Ankunft an seiner Heimatadresse in Berlin-Neukölln, Zwiestädterstr. 4: 'Meine liebe Frau treffe ich schon auf der Treppe. (Ein herzliches Wiedersehen.)' Von seiner Frau erfuhr er dann jedoch auch, dass sein 16-jähriger Sohn noch in den letzten Kriegstagen eingezogen wurde. Am 2. Mai war er zuletzt lebend gesehen worden, blieb dann aber vermisst. Willi Krüger versuchte im November bei seinem früheren Arbeitgeber, bei dem er seit 1925 gearbeitet hatte, wieder eine Anstellung zu bekommen, erhielt aber stattdessen seine Entlassungspapiere. Später hat er dann bis zu seiner Verrentung als Kraftfahrer bei der Berliner Kindl-Brauerei gearbeitet. Von 1925 bis 1967 war er Mitglied der Gewerkschaft, seit 1952 im DGB. Seine erste Frau verstarb. Am 14.7.1967 heiratete er ein zweites Mal. Seine zweite Frau hatte drei erwachsene Töchter und zwei Enkelkinder. Im Juni 1980 verstarb er auf einer Urlaubsreise in Vejle/Dänemark.
CONTRIBUTOR
Gudrun Nelson-Busch
DATE
1939-12-15 - 1946-11-22
LANGUAGE
de
ITEMS
43
INSTITUTION
PROGRESS
METADATA
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